Abseits der breiten Boulevards und Plätze, abgeschirmt vom Straßenlärm und den neugierigen Blicken der großen Passantenströme, ist in Berlins Hinterhöfen Platz für schräge Kunst, kleine Cafés, Bars und kreative Projekte.
1. Reinstoff
Zwei Michelin Sterne und 18 Punkte im Gault Millau – das „Reinstoff“ in den Edison-Höfen in Mitte muss sich nicht verstecken. Hier serviert Küchenchef einen spannenden Mix aus Haute Cuisine mit ausgetüftelten Gartechniken aus der Molekularküche. Viele kleine Speisen, in denen oft mit ungewöhnlichen Aromenkombinationen gespielt wird.
2. Amba Seifenmanufaktur
Ein Besuch in den Hackeschen Höfen steht mittlerweile auf jedem Besichtigungsprogramm. Tausende Berlin-Touristen kommen jeden Tag in die 1906 erbaute Anlage mit ihren acht Höfen und bewundern die Fassaden mit den herrlich bunten Jugendstil-Kacheln.
3. Indoor-Camping
Draußen ist jetzt drinnen. Im „Hüttenpalast“, in einem Hinterhof an der Hobrechtstraße in Neukölln, wird das ganze Jahr über gecampt. Die „Hotelgäste“ übernachten in alten Wohnwagen, die wettersicher in die Produktionshalle einer ehemaligen Staubsaugerfabrik gerollt wurden.
4. Sammlung Hoffmann
Jeden Samstag öffnet die Kunst-sammlerin Erika Hoffmann ihr privates Loft in den Sophie-Gips-Höfen, über den Dächern Berlins, für kleine Besuchergruppen. Auf rund 1.400 Quadratmetern zeigt sie Teile ihrer Sammlung aus zeitgenössischer Kunst.
5. Olivin Wellness Lounge
Entspannung für zwischendurch. Natürlich gibt es auch das „Vabali Spa“, den neuen Wellnesstempel in der Nähe des Hauptbahnhofs. Acht Saunen und drei Dampfbäder auf 20.000 Quadratmetern. Imposant, tagesfüllend. Aber wer nach dem Stadtbummel oder dem Museumsbesuch nur für zwei, drei Stündchen entspannen will, geht ins „Olivin“.
6. Plattenpalast
„Erichs Lampenladen“ nannten die Ostberliner den Palast der Republik, der einst mit seinen Fronten aus getönten Fensterscheiben golden in der Abendsonne Unter den Linden leuchtete. Nach der Wende wurde der ehemalige Prunkbau der DDR erst aufwendig asbestsaniert und dann doch abgerissen, um dem umstrittenen Neubau des alten Stadtschlosses zu weichen.
7. Café Bravo
Kunstpause bei Kaffee und Kuchen! Eine Stahlkonstruktion aus zwei Kuben bildet das Grundgerüst des „Café Bravo“. Die Seitenflächen des Gebäudes wurden mit Einwegspiegelglas und poliertem Edelstahl verkleidet, die Decken sind aus grünlich schimmerndem, reflektierendem Glas, sodass sich dem Gast je nach Blickrichtung immer wieder neue, überraschende Aus- und Einsichten in den beschaulichen Innenhof eröffnen.
8. Bonbon-Macherei
So schmeckt Kindheit. Nach alten Rezepten werden in der „Bonbon-Macherei“ in den Heckmann-Höfen feine Berliner Waldmeisterblätter, Zitronendrops und Erdbeerlutscher noch von Hand gemacht. Die Süßmasse wird über dem Feuer geschmolzen, dann von Hand verstrichen und geknetet.