Der höchste Berg des Harzes und Sachsen-Anhalts ist der Brocken. Mit einer Höhe von 1.141,2 m ü. NHN hebt er sich sanft zwischen den umliegenden Bergen des Harzes empor. Er liegt im Naturschutzgebiet des Nationalparks Harz und gehört zu einem der beliebtesten Ausflugsziele Deutschlands.
Diese Anziehungskraft lässt sich zum einen durch die wunderschöne, teils unberührte Natur, zum anderen durch seine sagenumwobenen Mythen begründen. Im Volksmund wird der Brocken nämlich auch Blocksberg genannt. Zurückführend wird er unter anderem mit der Zeit der Hexenverfolgungen und Hexenversammlungen in Verbindung gebracht. Im Jahr 1540 wurde er erstmals als Treffpunkt sogenannter „Hexentanzplätze“ bezeichnet. Zu den vielen entstandenen Sagen führte möglicherweise auch, dass der Brocken an über 300 Tagen im Jahr von Nebel umhüllt ist. Somit ist es letztendlich nicht verwunderlich, dass im Harz und besonders in der Brocken Region alljährlich am 30. April die Walpurgisnacht gefeiert wird.
Die Vegetation des Brockens ist mit der Nordskandinaviens oder den Alpen zu vergleichen und bietet verschiedenen seltenen Arten wie dem Hochmoor-Perlmuttfalter oder der Waldeidechse, welche hier in einer eigenen dunkel gefärbten Variante auftritt, einen natürlichen und artgerechten Lebensraum. Besonders erwähnenswert ist auch, dass der Brocken der einzige Berg des Mittelgebirgsraumes ist, welcher oberhalb der Waldgrenze liegt, weshalb es nur vereinzelt kleinwüchsige Fichten zu finden gibt. Um den Brocken herum finden sich außerdem Hochmoorflächen, auf denen sich unter anderen Wollgräser und Zwerg-Birken befinden. Diese vielfältige Vegetation macht die Landschaft zu einem wichtigen Schutzgebiet, welches viele Besucher aufgrund ihrer Einzigartigkeit anzieht.
Auf dem Brockengipfel erwartet die Besucher und Wanderer unter anderem der Bahnhof der Brockenbahn. Von Wernigerode aus, fährt die Schmalspurbahn über Drei Annen Hohne, Schierke hinauf zum Brockengipfel. Das laute Hupen und Schnauben der Brockenbahn ertönt oft durch das gesamte Waldgebiet des Brockens und erfreut dabei so manchen Wanderer beim Erklimmen des Gipfels. Dort befindet sich unter anderem auch das Brockenhaus mit einem Museum zum geschichtlichen Hintergrund des Brockens sowie ein Restaurant und das Brockenhotel.
Auch Goethe zog der Brocken magisch an, weshalb er ihn für sein Drama Faust I als Schauplatz der Handlung wählte. In seiner „Harzreise“ beschreibt Heinrich Heine seine Wanderung zum Brocken.
Zwei große Namen, welche auf Gedenksteinen auf dem Gipfel zu finden sind und von der, schon lange vorhandenen Wirksamkeit des Brockens, zeugen.
So zieht der Brocken Jahr für Jahr über 500.000 Wanderbegeisterte und Naturliebhaber an und ist und bleibt ein beliebtes Ausflugsziel im Harz.